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Institut für Entrepreneurship & Innovation - GründerUni Bayreuth

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Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme

Ein entscheidender Schritt für den Erfolg der Umsetzung der eigenen Idee in Produkte und Dienstleistungen liegt in der sicheren Finanzierung dieser Geschäftsideen. Die Vielfalt an Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogrammen spielt dabei eine zentrale Rolle. Von Eigenkapital über private Geldgeber:innen bis hin zu staatlichen Förderungen bieten diese Instrumente allerdings nicht nur eine finanzielle Grundlage für die Entwicklung erster Prototypen oder die Sicherung von Patenten und Schutzrechten, sondern können in manchen Fällen auch als Stipendium für den Lebensunterhalt dienen, sodass sich Gründer:innen ganz auf ihre Ideen konzentrieren können.

Finanzierungsmethoden für innovative Ideen

Die aufgeführten Finanzierungsmöglichkeiten dienen lediglich als Beispiele. Es muss immer individuell geprüft werden, welche Finanzierungsoptionen bestehen und welche die passende ist. Wir helfen gerne, die passende Finanzierungsmöglichkeit für jeden individuellen Fall zu finden.

Eigenkapitalfinanzierung (insbesondere Selbstfinanzierung)Einklappen

Selbstfinanzierung (englisch: Bootstrapping) bezeichnet die Praxis, bei der Gründer:innen  persönliches Kapital in ihr Start-up investieren. Dies kann aus Ersparnissen, Verkauf von Vermögenswerten oder aus den Gewinnen anderer Unternehmen stammen. Die Selbstfinanzierung bietet die Unabhängigkeit von externen Investor:innen und erfordert keine Rückzahlung von Krediten. Sie ist eine beliebte Option für Start-ups, die aufgrund des Wunsches nach Autonomie keine externen Investor:innen an Bord holen möchten.

Pro:  

  • Unabhängigkeit: Gründer:innen behalten die volle Kontrolle über ihr Unternehmen. 
  • Keine Schulden: Es fallen keine Rückzahlungen von Krediten oder Zinsen an. 
  • Hohes Engagement: Die Gründer:innen haben stark in das eigene Unternehmen investiert und haben ein erhöhtes persönliches Interesse am Erfolg.

  • Contra:  
  • Begrenztes Kapital: Das verfügbare Eigenkapital ist oft begrenzt, was das Wachstum einschränken kann. 
  • Persönliches finanzielles Risiko: Bei Misserfolg des Unternehmens riskieren die Gründer:innen ihr eigenes Kapital. 
  • Begrenztes Netzwerk: Ohne externe Investor:innen fehlt oft der Zugang zu wertvollem Fachwissen und Kontakten. 
Finanzierung über Business AngelsEinklappen

Angel-Investor:innen sind vermögende Einzelpersonen, die Kapital in Start-ups investieren, oft in einem frühen Stadium der Unternehmensentwicklung. Sie bieten nicht nur Finanzmittel, sondern auch wertvolle Erfahrung, Branchenkontakte und Geschäftsberatung. Angel-Investor:innen erwarten im Gegenzug für ihr Kapital Anteile am Unternehmen oder eine Beteiligung an den Gewinnen. Business Angels sind oft eng mit den potentiellen Start-ups verbunden und haben meist ein Interesse, auch persönlich zur Weiterentwicklung des Unternehmens beizutragen. 

Pro:  

  • Erfahrung und Netzwerk: Angel-Investor:innen bringen wertvolles Fachwissen und wertvolle Kontakte in die Firma ein. 
  • Potenziell größeres Kapitalangebot: Im Vergleich zur Selbstfinanzierung steht oft mehr Kapital zur Verfügung. 
  • Beratung und Unterstützung: Angels bieten nicht nur Geld, sondern auch aktive Hilfe und Ratschläge. 

Contra:  

  • Verlust von Kontrolle und Anteilen: Die Gründer:innen müssen Anteile an ihrem Unternehmen abgeben und Kontrollrechte an die Investor:innen abtreten. 
  • Hoher Erwartungsdruck: Angel-Investor:innen erwarten oft eine hohe Rendite und können auf schnelles Wachstum drängen. 
  • Schwierig zu finden: Es kann zeitaufwändig sein, passende Angel-Investor:innen zu finden und sie von der Idee zu überzeugen. 
Risikokapital (Venture Capital)Einklappen

Risikokapitalfirmen investieren Kapital in Start-ups im Austausch gegen Beteiligungen am Unternehmen. Sie bieten nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch strategische Unterstützung und Managementexpertise. Risikokapital (Venture Capital) wird oft in Start-ups investiert, die ein hohes Wachstumspotenzial haben. Die in einem Venture Capital Fonds investierten Personengruppen sind oft vermögende Privatpersonen, Institutionen oder Unternehmen. 
 
Pro: 

  • Zugang zu erheblichem Kapital: Risikokapitalfirmen können erhebliche Geldbeträge zur Verfügung stellen, um das Wachstum zu beschleunigen. 
  • Wertvolles Netzwerk: Venture-Capital-Geber:innen haben oft umfangreiche Kontakte und können den Zugang zu Kund:innen, Partner:innen und Talenten erleichtern. 
  • Professionelles Management und Expertise: VC-Firmen bieten oft Unterstützung bei der Geschäftsentwicklung und können die Führung des Start-ups verbessern. 

Contra:  

  • Verlust von Kontrolle und Anteilen: Gründer:innen müssen Beteiligungen abgeben und können einen Teil der Kontrolle über das Unternehmen verlieren. 
  • Hohe Renditeerwartungen: Venture-Capital-Geber:innen erwarten oft eine hohe Rendite auf ihre Investition und setzen hohe Erwartungen an das Wachstum. 
  • Intensive-Due-Diligence-Prozesse: VC-Investoren führen oft gründliche Prüfungen durch, bevor sie Kapital bereitstellen, was zeitaufwändig sein kann. 
CrowdfundingEinklappen

Crowdfunding ist eine Finanzierungsmethode, bei der Start-ups und Projekte Kapital von einer breiten Gruppe von Personen über Online-Plattformen einsammeln. Dabei stellen die Geldgeber:innen in der Regel kleinere Beträge zur Verfügung, um das Vorhaben zu unterstützen. Dies ermöglicht den Initiator:innen, das benötigte Kapital zu beschaffen, indem sie viele individuelle Beiträge sammeln, um dann ein vorher definiertes finanzielles Ziel zu erreichen. In einigen Fällen erhalten die Geldgeber:innen bereits zukünftige Produktgutscheine, virtuelle Beteiligungen und andere Incentivierungen für ihr Geld. 

 Pro:  

  • Diversifizierung der Finanzierung: Crowdfunding ermöglicht es, Kapital von einer großen Anzahl von Investor:innen zu beschaffen, was das Risiko auf viele Schultern verteilt. 
  • Frühzeitige Marktforschung: Crowdfunding-Kampagnen dienen oft als Testlauf, um das Interesse und die Nachfrage für ein Produkt oder eine Idee zu validieren, bevor es auf den Markt gebracht wird. 
  • Kundenbindung: Crowdfunding-Investor:innen sind oft frühzeitige Unterstützer:innen und können zu treuen Kund:innen und Botschafter:innen des Unternehmens werden. 

Contra:  

  • Zeitaufwändige Kampagnenvorbereitung: Crowdfunding erfordert eine sorgfältige Planung und Marketingbemühungen, um eine erfolgreiche Kampagne durchzuführen. 
  • Plattformgebühren: Die meisten Crowdfunding-Plattformen erheben Gebühren für ihre Dienstleistungen, die die Gesamteinnahmen verringern können. 
  • Öffentliche Verpflichtungen: Crowdfunding-Kampagnen sind öffentlich und können den Druck erhöhen, da die Investor:innen bestimmte Erwartungen hinsichtlich der Produktlieferung und des Zeitrahmens haben. 

Bankenfinanzierung (Fremdkapitalfinanzierung)Einklappen

Die Bankenfinanzierung für Start-ups beinhaltet die Aufnahme von Krediten oder Darlehen von traditionellen Banken, um das Kapital für den Geschäftsbetrieb und das Wachstum des Unternehmens zu beschaffen. In diesem Modell verpflichtet sich das Start-up, das geliehene Geld in einem festgelegten Zeitraum zurückzuzahlen, oft mit zusätzlichen Zinsen. 

Pro:  

  • Unabhängigkeit von Eigenkapitalgeber:innen: Bankenfinanzierung ermöglicht es, die Unternehmensanteile und die Kontrolle zu behalten, da keine externen Investor:innen Beteiligungen erwerben. 
  • Keine Verwässerung der Anteile: Im Gegensatz zur Eigenkapitalfinanzierung bleibt die Eigenkapitalstruktur des Unternehmens unverändert. 
  • Steuerabzüge für Zinsen: Die Zinsen, die auf Bankkredite gezahlt werden, können steuerlich absetzbar sein und die Steuerbelastung des Unternehmens verringern. 

Contra:  

  • Hohe Zinsen: Bankkredite können hohe Zinssätze haben, die die Gesamtkosten der Finanzierung erhöhen. 
  • Sicherheiten erforderlich: Banken verlangen oft Sicherheiten. Dann muss das Unternehmen Vermögenswerte als Absicherung für das Darlehen hinterlegen. 
  • Begrenzte Verfügbarkeit für frühe Start-ups: Banken sind oft zögerlich, Kredite an Start-ups ohne nachgewiesene Rentabilität zu vergeben. Dies kann die Verfügbarkeit von Kapital in den frühen Phasen einschränken. 
Family, Friends and Fools (FFF)Einklappen

Family, Friends and Fools sind informelle Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups, bei denen Gründer:innen Kapital aus ihren persönlichen Netzwerken einsammeln, oft in der Frühphase des Unternehmens, wobei enge Beziehungen zu Investor:innen im Vordergrund stehen. Diese Art der Finanzierung birgt jedoch das Risiko der (negativen) Beeinflussung persönlicher Beziehungen, da sie die Grenzen zwischen geschäftlichen und persönlichen Angelegenheiten verschwimmen lassen können. 

Pro:  

  • Vertrauen und Unterstützung: Familie, Freund:innen und enge Kontakte investieren oft aufgrund persönlichen Vertrauens und bieten neben finanziellen Mitteln auch emotionale Unterstützung und Ratschläge für das Start-up und dessen Entwicklung. 
  • Flexibilität: Im Vergleich zu formelleren Finanzierungsmethoden sind Vereinbarungen mit Family, Friends and Fools oft flexibler und weniger bürokratisch. Dies ermöglicht den Gründer:innen mehr Spielraum bei der Gestaltung der Vereinbarungen. 
  • Schnellere Entscheidungen: Da die Beziehungen bereits bestehen, können Entscheidungen und Transaktionen in der Regel schneller getroffen werden, was für Start-ups gerade in der Anfangsphase entscheidend sein kann. 

Contra:  

  • Risiko für persönliche Beziehungen: Finanzielle Schwierigkeiten oder das Scheitern des Start-ups können zu Spannungen und Konflikten in persönlichen Beziehungen führen, insbesondere wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. 
  • Mangel an Erfahrung und Fachkenntnissen: Family, Friends and Fools sind möglicherweise nicht mit den Herausforderungen der Unternehmensgründung vertraut und können weniger geschäftserfahrene Investor:innen sein, was zu unzureichender Beratung und Unterstützung führen kann. 
  • Begrenzte finanzielle Mittel: Im Vergleich zu professionellen Investor:innen haben Family, Friends and Fools oft begrenztere finanzielle Ressourcen. Dies kann die Wachstumsmöglichkeiten des Start-ups einschränken, insbesondere wenn zusätzliches Kapital benötigt wird. 

Ausgewählte (staatliche) Förderprogramme und Finanzierungsoptionen

ERP-Gründerkredit-StartergeldEinklappen

Das ERP-Gründerkredit-Startergeld ist ein Förderprogramm der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), das sich an junge Unternehmen richtet und diesen einen zinsgünstigen Kredit für ihre Gründungs- und Festigungsphasen ermöglicht. Es unterstützt Gründer:innen bei der Finanzierung von Betriebsmitteln, Investitionen und dem Aufbau ihrer Geschäftstätigkeit. 

Hier gibt es weitere Infos

Mein Mikrokredit, vom Bundesministerium für Arbeit und SozialesEinklappen

Der "Mein Mikrokredit" ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, das Mikrokredite für Existenzgründer:innen sowie Kleinstunternehmer:innen bereitstellt, um ihnen den Zugang zu finanziellen Mitteln für Investitionen und Betriebsmittel zu erleichtern. Diese Förderung zielt darauf ab, insbesondere Menschen mit geringem Einkommen oder schwierigem Zugang zu herkömmlichen Finanzierungsquellen bei der Verwirklichung ihrer unternehmerischen Ziele zu unterstützen. 

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BayTOUEinklappen

Das bayerische Programm zur Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen BayTOU unterstützt Unternehmensgründer:innen und junge Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technischer Dienstleistungen. 

Ziel der Förderung ist es, Firmengründungen in zukunftsträchtigen Technologiebereichen anzuregen und so einen Beitrag zur Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft zu leisten. 

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Innovationsgutschein BayernEinklappen

Das Bayerische Staatsministerium unterstützt die Zusammenarbeit von kleinen Unternehmen/Handwerksbetrieben mit Sitz in Bayern und externen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen durch die Vergabe von Innovationsgutscheinen. 
Ziel ist es, kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe an die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen/Innovationspartner:innen heranzuführen und somit ihre Innovationskraft zu stärken. Innovative Unternehmen weisen deutliche Vorteile bei Wachstum, Stabilität und Zahl der Arbeitsplätze auf. Sie sind damit nicht nur wirtschaftlich leistungsfähiger, sondern gehen auch gestärkt die Herausforderungen der Zukunft an. 

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Verschiedene Gründungsstipendien von EXISTEinklappen

Zu den Zielen von EXIST gehört, das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Darüber hinaus sollen die Anzahl und der Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöht werden. 
Hierzu unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Hochschulabsolvent:innen, Wissenschaftler:innen sowie Studierende bei der Vorbereitung ihrer technologieorientierten und wissensbasierten Existenzgründungen. Darüber hinaus fördert EXIST seit 1998 in Wettbewerben eine lebendige und nachhaltige Gründungskultur an öffentlichen und privaten Hochschulen. 

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FLÜGGEEinklappen

Das bayerische Förderprogramm FLÜGGE (Förderprogramm zur Unterstützung des leichteren Übergangs in eine Gründungsexistenz) verfolgt das Ziel, Unternehmensgründungen aus Hochschulen in Bayern im Bereich Innovation, Forschung und Technologie zu unterstützen. 
Zweck dieser Maßnahme ist die beschleunigte Einführung und Verbreitung moderner Technologien und Dienstleistungen in Wirtschaft und Gesellschaft. So erhöht sich angesichts des raschen technologischen Wandels die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft und ermöglicht und sichert ein angemessenes wirtschaftliches Wachstum sowie einen hohen Beschäftigungsstand. 

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EXIST WomenEinklappen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat ein Förderprogramm zur Unterstützung von Gründerinnen aus Hochschulen entwickelt. Mit EXIST-Women sollen gezielt Frauen gestärkt werden, um mehr Diversität unter Start-up-Gründungen zu generieren. Hierfür können sich Angestellte, Studentinnen und Wissenschaftlerinnen aus geförderten Universität bewerben.

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Business Plan WettbewerbeEinklappen

Die Teilnahme an Business-Plan-Wettbewerben kann für Gründende eine effektive Möglichkeit sein, sich in der Anfangsphase zu finanzieren und gleichzeitig wertvolles Feedback sowie Sichtbarkeit in der Unternehmenswelt zu erhalten. 

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Eine weitere Finanzierungsoption

Förderbank des deutschen BundesEinklappen

Die Förderdatenbank des deutschen Bundes ist eine zentrale Online-Plattform, die umfassende Informationen über verschiedene Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene bereitstellt. Sie dient als Anlaufstelle für Unternehmen, einschließlich Start-ups, um gezielt nach finanzieller Unterstützung und Fördermaßnahmen zu suchen.

Hier gibt es weitere Infos

Das Institut für Entrepreneurship & Innovation der Uni Bayreuth steht gerne bei Fragen zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten mit seinem Team der universitären Gründungsberatung und Projektmitarbeitenden beratend zur Seite.

Unsere Ansprechpartner:

Bild Andreas Kokott

Dr. Andreas Kokott
Gründungsberatung
E-Mail: andreas.kokott@uni-bayreuth.de
Tel.: 0921 / 55-4672
Fax: 0921 / 55-4616

Zapf-Gebäude, Haus-Nr. 1
Nürnberger Str. 38, 95448 Bayreuth
Zimmer Nr. 1.3.04

Portrait von Nikolaj Penava

Nikolaj Penava
Förderung und Finanzierung
E-Mail: nikolaj.penava@uni-bayreuth.de

Zapf-Gebäude, Haus-Nr. 1
Nürnberger Str. 38, 95448 Bayreuth
Zimmer Nr. 1.3.09


Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Petra Beermann, Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Prof. Dr. Matthias Baum

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