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Institut für Entrepreneurship & Innovation - GründerUni Bayreuth

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drivEddy

Die Digitalisierung dringt auch in die eher analoge Fahrschul-Welt vor. Vorne bei dieser Entwicklung dabei fährt das Start-up DrivEddy. Ihre Idee: mithilfe einer App können Fahrschüler*innen die Theoriefragen besser lernen und die Fahrschulstunden digital verwalten. Damit sind sie eine Fahrschule ohne eigenes Auto! Unser Alumnus Lasse Schmitt (Sportökonomie) ist Co-Founder dieses Startups und gibt im folgenden Tipps und Tricks für angehende Gründer*innen.

Was war das ausschlaggebende Ereignis für die Gründungsidee?

Ausschlagende Ereignisse für all meine Gründungen sind grundsätzlich Probleme, die man selbst sieht oder auf welche man durch persönliche Gespräche aufmerksam gemacht wird. Robin und ich haben zusammen mit unserem jetzigen Investor eine Beteiligungsgesellschaft gegründet (KSS Ventures), die genau diese Thematik “nachhaltiger Problemlösung” als Grundlage weiterer Investments haben wird. Im konkreten Fall von drivEddy wurde Robin bei einem Lunch von einem Freund auf die Problemsituation “Fahrschulmarkt” aufmerksam gemacht. Mit seinen Gedanken kam er zu mir und nach einer ausgiebigen Markt- und Stakeholderanalyse wurde ersichtlich, dass da ein dringendes Problem besteht, welches es zu lösen gibt. Ich war ich dann auch sofort Feuer und Flamme für das Projekt. So hat es im Grunde begonnen und der bestehende Erfolg bestätigt jedenfalls den Product-Market Fit. Ob eine Idee oder Produkt letztendlich dann erfolgreich wird,
hängt von vielen variablen ab - rechtlichen, finanziellen, psychografisch etc. aber natürlich auch persönlichen Faktoren ab. Wir haben aber ein starkes Team, einen guten Product-market fit und tolle Investoren - daher freue ich mich auf das neue Jahr! 

Was können Sie aus Ihren Erfahrungen die Gründung betreffend an Interessierte (Studierende) weitergeben?

Stellt euch die konkrete Frage, welches Problem euer Produkt/Service löst! Haltet eure Idee also nicht zwingend hinter verschlossenen Türen, sondern sprecht mit möglichst vielen Leuten darüber - im besten Fall natürlich
aus der potentiellen Zielgruppe - um die Pain Points zu analysieren und eure Idee zu validieren. Die meisten Start-ups scheitern, weil der Bedarf oder das zu lösende Problem zu gering ist.

Glaubt an eure Idee, aber seid flexibel wohin euch die Reise bringen wird. Gründen muss nicht heißen ein perfektes Konzept zu haben, sondern im Verlauf die anfänglich Idee stetig an Market und Zielgruppe weiter anzupassen d.h. die Flexibilität und Bereitschaft zuhaben auf Feedback einzugehen.

Sucht euch die passenden Mitstreiter! Ein gutes Team is essentiell, um das nötige Know-How zu bekommen, die nötige PS auf die Straße zu bringen und auch beim Gründen Spaß zu haben. Die wenigsten Gründer haben viel Geld am Anfang, daher ist das Human Capital - die Fertigkeiten/Fähigkeiten, das Wissen, die bisherigen Erfahrungen und die Motivation eines Mitgründers - das beste Start-Kapital, dass man haben kann. Auch im späteren Verlauf investieren Business Angels und Firmen nicht nur in die Idee, sondern vor allem in das Team dahinter.

Wie hilfreich war/ist ein Netzwerk für ihre Gründung?

Bei meiner jetzigen Gründung bei drivEddy und dem Eddy Club hat das Netzwerk eine eher ungeordnete Rolle gespielt, da wir uns hier in einem komplett neuen Feld bewegen. Im Studium und in den letzten Jahren meiner selbstständigen Arbeit habe ich aber sehr gut gelernt, wie man schnell, zielgerichtet und effizient sein Netzwerk ausbaut und in den entsprechende Bereichen erweitert. Bei meiner Selbstständigkeit/Agentur B2M hat mir mein Sportnetzwerk d.h. das Alumni Netzwerk der Sportökonomie Bayreuth sehr geholfen. Neben direkten, persönlichen Kontakten zu Spöko-Entscheidern, haben auch deren Empfehlungen zu Nicht-Sportökonomen meinem Business sehr auf die Sprünge geholfen und tut es immer noch. Deshalb: Immer offen durch die Welt gehen und für jedes Gespräch offen sein - man weiß nie wohin es führt.

Ist es Ihrer Meinung nach einfacher, alleine zu gründen oder doch lieber im Team?

Der Anfang jeder Gründung fängt bei einem im Kopf an. Hier ist man (immer) “alleine” und muss für sich selbst entscheiden, ob man diesen Weg gehen möchte. Einmal dazu entschieden, ist es in jedem Fall einfacher und sinnvoller im Team zu gründen. Es macht im Grunde auch einfach mehr Spaß. Erfolge gemeinsam feiern, Misserfolge gemeinsam aufarbeiten. Nicht jeder läuft durchgehend auf 120%. Zudem bringt kaum jemand alle Fertigkeiten mit oder alleine die Manpower, die es braucht, um in dieser schnelllebigen und komplexen Zeit erfolgreich zu sein. Oft entstehen Ideen ja neben dem eigentlich “Business” bzw. “Studium” und so wird die (Arbeits-)Belastung und Verantwortung auf mehreren Schultern getragen.

Welche Angebote der Uni Bayreuth haben Ihnen während der Gründungsphase geholfen und welche hätten Sie noch gebraucht?

Zu meiner Zeit im Studium war gefühlt das Angebot zum Gründen eher weniger stark ausgeprägt. Daher finde ich die Entwicklung im Moment sehr positiv und hoffe, dass so mehrere Studierende der Uni Bayreuth das Angebot und die Chance zum Gründen wahrnehmen werden. Wichtige Kurse waren für mich, die meine Präsentationsskills, Argumentationsfähigkeiten und das Gemeinschaftsgefühl - im Team zu agieren - gefordert & somit gefördert haben. Da haben die Inhalte oft weniger eine Rolle gespielt, sondern mehr die Art und Weiße wie man diese aufgearbeitet hat.
Später im Beruf muss man sich auf den jeweiligen Bereich ganz spezifisch immer wieder aufs neue vorbereiten bzw. einarbeiten. Hier hilft natürlich das bereits gesammelte, nicht unmittelbar abrufbare Wissen, um sich leichter einzuarbeiten. Aber vor allem die Fähigkeit zu Lernen, sich einer Thematik zu nähern, ist ausschlaggebend. Auch die Fähigkeit ein Projekt abzuschließen, komme es was es wolle, lernt man im Studium. Projekte laufen nicht immer erfolgreich (und so auch eine Klausur), aber es ist wichtig zielstrebig, geduldig und ordentlich ein Projekt abzuschließen. Diese zwei Fähigkeiten - die Fähigkeit sich einer Thematik zu nähern und die Fähigkeit Projekte abzuschließen - werden durch den Abschluss eines Studiums oder auch Ausbildung bestätigt und sind für mich sehr wichtig, wenn es bspw. um die Einstellung einer Person
geht. Die Note ist da eher nebensächlich. Das wohl wichtigste Angebot habe ich mir im Studium selbst “organisiert”. Bspw. hatten zwei Kommilitonen und ich das Summer Feeling als Idee und wollten dieses unbedingt “gründen” bzw. umsetzen. Daher sind wir aktiv auf unseren Professor Dr. Markus Kuhrscheidt zugegangen. Ohne seine Start-Hilfe und dem Wohlwollen der Uni, indem uns ein komplettes Seminar von jüngeren, engagierten Sportökonomen zur Seite gestellt
worden ist, wäre das Event so nicht realisierbar gewesen. Das war so der Startschuss, wo ich Lust auf die Selbstständigkeit - aufs Gründen - entwickelt habe und bin Herrn Kuhrscheidt und dem Team drum herum sehr dankbar.


Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Petra Beermann, Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Prof. Dr. Matthias Baum

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